Auerbachs Keller zählt zu den bekanntesten Gaststätten Deutschlands – nicht zuletzt durch Goethes "Faust". Er liegt zentral in der Mädlerpassage und ist seit dem 16. Jahrhundert ein Ort für Wein, Gespräche und Geschichten. Johann Wolfgang von Goethe selbst war als Student häufiger Gast und ließ seine Eindrücke später literarisch in die berühmte Weinszene im "Faust" einfließen.

Wenn du durch die Eingangshalle der Mädlerpassage läufst, siehst du gleich zwei bronzene Figuren: Faust und Mephisto. Der Eingang in den Keller liegt gleich dahinter. Unten erwarten dich Gewölberäume, schwere Holztische und ein Menü, das Tradition mit moderner Küche kombiniert.

Der Gastraum selbst ist kein Museum, sondern ein Restaurant. Trotzdem weht hier ein Hauch von Geschichte. Alte Gemälde, hölzerne Wandverkleidungen und die Tatsache, dass Generationen von Leipziger Persönlichkeiten hier gespeist haben, verleihen dem Ort eine besondere Atmosphäre.

Goethes literarische Bearbeitung hat dem Keller Weltruhm verschafft: Die Szene, in der Mephisto Faust eine magische Reise durch das Lokal ermöglicht, spielt genau hier. Der tatsächliche Ort blieb bis heute in seiner Raumstruktur erhalten. Wenn du an einem der schweren Holztische Platz nimmst, sitzt du wortwörtlich im literarischen Erbe Deutschlands.

Aber auch unabhängig vom Faust-Bezug ist das Restaurant ein Erlebnis: Die Speisekarte bietet Klassiker wie Leipziger Allerlei oder Wildgerichte, dazu Weine aus der Region. Wer möchte, kann sich vor dem Essen durch die historischen Räume führen lassen – mit Erklärungen zur Geschichte und kleinen Anekdoten aus der Zeit der Goethe-Verehrung.

Geheimtipp: Frag beim Service nach dem "Faust-Menü" – es wird nicht immer offiziell beworben, aber oft auf Nachfrage angeboten.

1. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1438.
2. Goethe war zwischen 1765 und 1768 mehrfach hier – zu Studienzeiten in Leipzig.
3. Die berühmten Bronzefiguren am Eingang stammen von Mathieu Molitor (1913).
4. Auerbachs Keller war der zweitbekannteste deutsche Ort bei Touristen im 19. Jahrhundert – nach der Wartburg.
5. Im 2. Weltkrieg wurde der Keller kaum beschädigt – die Passage darüber dagegen stark.
6. Das Kellergewölbe besteht aus mehreren Räumen: u. a. Fasskeller, Goethe-Zimmer, Lutherstube.
7. Bereits im 18. Jahrhundert gab es hier Kellner in Uniform – eine Seltenheit.
8. Seit 1912 gehört Auerbachs Keller zur Mädlerpassage – die über ihm erbaut wurde.
9. Während der DDR-Zeit wurde das Restaurant staatlich betrieben – mit teils eingeschränktem Zugang.
10. Es gibt einen eigenen Wein mit dem Etikett „Faust’s Empfehlung“ – exklusiv im Haus erhältlich.

Auerbachs Keller spricht besonders Menschen an, die Leipzigs Geschichte mit einem kulinarischen Erlebnis verbinden wollen. Für Literaturfans ist der Bezug zu Goethe natürlich zentral. Familien mit älteren Kindern entdecken hier Geschichte zum Anfassen – gerade die Räume mit historischen Wandgemälden sind spannend. Wer klassische deutsche Küche mag, ist hier ebenfalls richtig. Auch für Geschäftsessen oder Gruppen ist der Ort gut geeignet: Die Atmosphäre ist ruhig, das Personal kennt sich mit internationalen Gästen aus.

Was kostet der Eintritt zu Auerbachs Keller?

Kategorie	Preis
Eintritt	kostenlos
Historische Führung (optional)	ca. 5–7 € p. P. (nach Absprache)

Tipp: Wenn du einfach nur die Räume sehen möchtest, kannst du auch tagsüber hineinschauen – in ruhigeren Zeiten sagt niemand etwas, solange du freundlich fragst.

Wann hat Auerbachs Keller geöffnet?

Tag	Öffnungszeiten
Montag–Sonntag	11:00–23:00 Uhr

Hinweis: Eine Reservierung wird empfohlen – besonders abends und am Wochenende. Online oder telefonisch möglich.

Ein Besuch in Auerbachs Keller ist mehr als ein Restaurantbesuch – er verbindet dich direkt mit Leipzigs kultureller Vergangenheit. In den gewölbten Räumen, unter dicken Mauern und hölzernen Decken, spürst du, wie viel Zeit hier vergangen ist. Der literarische Bezug macht den Ort einzigartig, doch auch abseits von Faust lohnt sich das Erlebnis. Du sitzt an einem Ort, an dem viele Jahrhunderte zusammenkommen – ohne dass er künstlich oder überinszeniert wirkt. Hier kannst du Geschichte schmecken, sehen und fühlen. i.