Deutsche Nationalbibliothek Leipzig

Deutsche Nationalbibliothek Leipzig

14. Mai 2025 / Andreas Kirchner

Deutsche Nationalbibliothek Leipzig: Ort für alles, was je in Deutschland gedruckt wurde

Einmal quer durchs deutsche Wissen – so könnte man die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig beschreiben. Hier wird seit 1913 jedes in Deutschland erschienene Buch gesammelt, katalogisiert und für die Nachwelt archiviert. Ob Bestseller oder Beamtendeutsch, Kinderbuch oder Dissertation – wenn es publiziert wurde, liegt (mindestens) ein Exemplar in diesem Haus. Das Ganze ist nicht nur ein Speicher für Bücher, sondern eine riesige Datenbank kulturellen Gedächtnisses. Der Leipziger Standort ist einer von zwei (der zweite sitzt in Frankfurt am Main) – gemeinsam bewahren sie das schriftliche Erbe des Landes.

Was macht die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig so besonders?

Was hier gesammelt wird, ist gesetzlich geregelt: Seit über 100 Jahren muss jedes Medium, das in Deutschland erscheint, in zweifacher Ausführung an die Nationalbibliothek übergeben werden. Das gilt nicht nur für Bücher, sondern auch für Karten, Notenblätter, Hörbücher, E-Books, Magazine, sogar Spiele mit gedrucktem Begleitheft.

Diese Sammlung ist also kein Best-of, sondern ein vollständiger Querschnitt durch alles, was veröffentlicht wird. Das allein macht die DNB Leipzig zu einem Ort von unschätzbarem Wert – für Forschung, für Geschichte, für Neugierige.

Doch auch architektonisch hat das Gebäude einiges zu bieten: Der klassische Altbau mit seinem monumentalen Eingang wurde durch einen modernen Erweiterungsbau ergänzt, der viel Glas und klare Linien ins Spiel bringt. Dazwischen liegt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum – ein echtes Highlight für alle, die sich für Typografie, Buchdruck und Lesekultur interessieren.

Geheimtipp: Der Museumsteil zeigt regelmäßig Sonderausstellungen, die weniger akademisch, dafür sehr anschaulich sind – z. B. über Comics, KI in der Literatur oder Schriften im digitalen Wandel.

Die schönsten Eindrücke von der deutschen Nationalbibliothek in Leipzig

Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
Deutsche Nationalbibliothek Leipzig

10 interessante Daten und Fakten zur Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

  • Sie wurde 1912 gegründet und 1913 eröffnet – als Deutsche Bücherei.
  • Täglich kommen im Schnitt über 1.200 neue Titel dazu – per Pflichtexemplar.
  • Insgesamt umfasst der Bestand über 40 Millionen Medieneinheiten (Stand: 2024).
  • Die unterirdischen Magazine reichen auf mehreren Ebenen bis tief unter den Boden.
  • Auch private Verlage, Selbstverleger und Print-on-Demand-Autoren müssen ihre Werke abgeben.
  • Die älteste digitalisierte Zeitung im Bestand stammt aus dem Jahr 1672.
  • Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich – du kannst mit Tageskarte vor Ort arbeiten.
  • Im Buch- und Schriftmuseum steht eine originale Setzmaschine aus der Bleisatz-Ära.
  • Der Lesesaal bietet rund 300 Arbeitsplätze – mit freiem WLAN und Steckdosen.
  • Im Keller des Altbaus steht ein geschützter Notfallbereich für besonders wertvolle Bestände – inklusive eigener Klima- und Feuerlöschtechnik.

Für wen ist die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig geeignet?

Wer gern tief in Themen eintaucht, ist hier goldrichtig. Studierende, Forschende und Autor:innen nutzen die DNB als ernstzunehmendes Arbeitsinstrument. Aber auch, wenn du einfach neugierig bist, kannst du dich hier verlieren – im besten Sinne. Die Leseplätze sind offen für alle, die sich anmelden (auch Tagesnutzung ist möglich).

Für Familien mit Kindern ist das Hauptgebäude eher nichts – aber das angrenzende Buchmuseum bietet mit seinen interaktiven Ausstellungen auch für junge Besucher:innen einen guten Einstieg.

Öffnungszeiten und Eintritt

Was kostet der Eintritt zur Deutschen Nationalbibliothek Leipzig?

Bereich Preis
Tagesnutzung Lesesaal 3 €
Monatsticket 12 €
Jahreskarte 30 €
Buch- und Schriftmuseum kostenlos
Führungen (Museum / Haus) meist kostenlos, teils 3–5 €

Tipp: Montags geschlossen – also am besten Di–Fr kommen, da ist’s auch ruhiger als am Wochenende.

Wann hat die Deutsche Nationalbibliothek geöffnet?

Bereich Öffnungszeiten
Lesesaal Di–Fr: 9–21 Uhr, Sa: 10–18 Uhr
Buch- und Schriftmuseum Di–So: 10–18 Uhr
Ausstellungen & Führungen laut Plan auf Website

💡 Hinweis: In den Sommermonaten gibt’s oft Sonderausstellungen mit Themen rund ums Lesen, Schreiben, Denken – die lohnen sich auch spontan.

Hier findest du die Deutsche Nationalbibliothek

Deutschen Nationalbibliothek Leipzig: Das gedrucktesGedächtnis Deutschlands

Die Deutsche Nationalbibliothek ist leise, konzentriert und riesig – ein Kontrast zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten Leipzigs. Aber genau das macht ihren Reiz aus. Und obwohl sie die Sammelstelle für alles Gedruckte ist, fühlt sie sich nicht verstaubt an. Sondern lebendig, aktuell und gut durchdacht. Wenn du also einen Ort suchst, der dich nicht nur unterhält, sondern bereichert, dann geh hin. Setz dich in den Lesesaal. Blättere durch eine alte Zeitung oder ein druckfrisches Magazin. Und mach dir bewusst: Hier wird bewahrt, was andere vielleicht vergessen.

Andreas Kirchner

Ich bin Andreas Kirchner, Herausgeber des Leipzig Führers – einem Online-Portal rund um Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Kultur in Leipzig. Mit dem Leipzig Führer möchte ich allen, die diese vielseitige Stadt besuchen oder besser kennenlernen wollen, fundierte und übersichtlich aufbereitete Informationen an die Hand geben. Dabei lege ich besonderen Wert auf Aktualität, regionale Tiefe und eine verständliche Darstellung.