Nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt, im grünen Stadtteil Gohlis, liegt das Gohliser Schlösschen. Der kleine Rokokobau aus dem 18. Jahrhundert ist kein pompöses Schloss, sondern ein elegantes Sommerhaus, wie es wohlhabende Bürger sich damals leisten konnten. Erbaut wurde es um 1755 von dem Leipziger Kaufmann Johann Caspar Richter – als Rückzugsort vom städtischen Trubel und Ort für gesellige Treffen. Heute kannst du das Schlösschen besuchen, durch den gepflegten Garten spazieren, Konzerte erleben oder sogar eine Hochzeit feiern.

Während du in der Innenstadt etwa durch das Alte Rathaus oder die Thomaskirche läufst, bist du hier in einem Ort, der wie gemacht ist für ruhige Stunden und persönliche Erlebnisse. Der Festsaal ist klein, aber fein – mit originalen Stuckverzierungen und einem Blick in den Garten, der fast wie ein Gemälde wirkt. Regelmäßig finden dort Konzerte in kleiner Besetzung statt – die Akustik ist hervorragend, die Atmosphäre entspannt.

Die Anlage besteht aus dem Haupthaus mit seinem hellen Festsaal, einem kleinen Pavillon und einem Garten, der sich an die französische Gartentradition anlehnt. Die Räume sind fein ausgestattet, aber nicht überladen. Bei schönem Wetter öffnet das Café im Garten, und im Sommer finden hier regelmäßig Konzerte oder Lesungen statt. Das Gohliser Schlösschen liegt direkt neben dem Schillerhaus – du kannst deinen Besuch also gut mit einem Abstecher zur Literaturgeschichte verbinden. Und wenn du danach noch Lust auf Natur hast: Der Rosentalpark ist nur ein paar Gehminuten entfernt.

Der Garten ist öffentlich zugänglich, also auch ohne Ticket kannst du hier einfach eine Pause machen, ein Buch lesen oder einen Kaffee trinken. Kinder finden Platz zum Spielen, Erwachsene können sich unter schattigen Bäumen erholen. Und wer Lust hat, kann sogar Kunst entdecken – im Obergeschoss sind wechselnde Ausstellungen untergebracht.

Geheimtipp: Im Sommer gibt es ein „Picknick-Konzert“ im Garten – du bringst deine Decke mit, das Ensemble spielt live, und der Eintritt ist frei oder gegen Spende. Perfekt für einen entspannten Abend!

1. Das Schlösschen wurde zwischen 1755 und 1756 in nur einem Jahr erbaut.
2. Es war nie ein Adelssitz, sondern ein Privathaus eines Leipziger Kaufmanns.
3. Der Rokokosaal ist komplett im Originalzustand erhalten – sehr selten in Leipzig.
4. Friedrich Schiller war nachweislich 1785 im Garten unterwegs, da er damals im Nachbarhaus wohnte.
5. Die Anlage war einst Teil eines größeren Gartens mit Orangerie – heute nicht mehr erhalten.
6. Im 19. Jahrhundert diente das Gebäude vorübergehend als Mädchenpensionat.
7. Während des Zweiten Weltkriegs blieb das Schlösschen unbeschädigt, was fast ein Zufall war.
8. Im Winter wird der Garten nicht geräumt – er bleibt ein Geheimtipp für Spaziergänge im Schnee.
9. Seit 1998 betreibt ein Förderverein das Schlösschen – ehrenamtlich organisiert.
10. Das Café im Garten serviert hausgemachte Kuchen nach Leipziger Rezepten.

Erwachsene kommen bei Konzerten, Ausstellungen oder Führungen voll auf ihre Kosten. Für Paare ist es ein besonders beliebter Ort – auch als Hochzeitslocation. Familien mit Kindern können den Garten gut nutzen, für kleinere Kinder ist aber kein spezielles Programm vorhanden. Wer Kunst, Musik und Geschichte in entspannter Atmosphäre erleben will, ist hier genau richtig.

Was kostet der Eintritt zum Gohliser Schlösschen?

Kategorie	Preis
Eintritt Ausstellung	5 €
Ermäßigt (Studierende, Schüler)	3 €
Gartenbesuch	kostenlos
Konzerte und Veranstaltungen	unterschiedlich

Tipp: Der Eintritt zum Garten ist kostenlos – ideal für einen Spaziergang, auch wenn du keine Ausstellung besuchst.

Wann hat das Gohliser Schlösschen geöffnet?

Wochentag	Öffnungszeiten
Dienstag–Sonntag	14:00 – 18:00 Uhr
Montag	geschlossen

Hinweis: Der Garten ist tagsüber frei zugänglich – auch außerhalb der Öffnungszeiten des Gebäudes.

Das Gohliser Schlösschen ist klein, aber vielseitig: Konzerte, Ausstellungen, Spaziergänge im Garten – alles in ruhiger, persönlicher Atmosphäre. Es steht für ein anderes Leipzig: nicht laut, nicht überfüllt, sondern entspannt und feinfühlig. Besonders spannend ist der Kontrast zwischen bürgerlichem Luxus und öffentlicher Zugänglichkeit. Du musst kein Kulturprofi sein, um hier eine gute Zeit zu haben. Und: Der Weg lohnt sich auch, wenn du nur durch den Garten schlendern oder eine Kaffeepause machen willst.