Auf den ersten Blick ist sie „nur“ eine Brücke. Aber genau das ist der Punkt: Sie ist so selbstverständlich Teil des Stadtbilds, dass man sie oft übersieht – und dabei gehört sie zu den spannendsten Übergängen Leipzigs. Ihr Standort ist seit über 150 Jahren gleich, doch ihre Gestalt hat sich mehrfach gewandelt.
Die Brücke, wie du sie heute siehst, stammt aus dem Jahr 2004. Es ist bereits die dritte an dieser Stelle – die ursprüngliche aus dem 19. Jahrhundert wurde mehrfach umgebaut und schließlich komplett ersetzt. Trotzdem erinnert die heutige Konstruktion mit ihren zwei markanten Brückenbögen aus Stahl noch an das historische Vorbild.
Heute trägt die Brücke nicht nur Autos und Bahnen, sondern auch Geschichte und Alltag zugleich. Sie liegt in einem der beliebtesten Wohnviertel Leipzigs – Schleußig – und verbindet es direkt mit dem Clara-Zetkin-Park und der Innenstadt. Damit ist sie Lebensader und Durchgangsort in einem.
Was du nicht sofort siehst: Unterhalb der Brücke fahren im Sommer regelmäßig Boote und Kajaks vorbei. Die Weiße Elster ist an dieser Stelle ruhig und breit – perfekt zum Paddeln oder für eine gemütliche SUP-Tour. Oben rauscht der Verkehr, unten gleitet das Wasser – ein schöner Kontrast.
Geheimtipp: Der kleine, unscheinbare Fußweg auf der Nordseite führt dich direkt ans Wasser. Dort kannst du sitzen, fast ungestört – mit Blick auf Brücke, Boote und Baumkronen.
Wenn du einfach nur von A nach B willst, wirst du wahrscheinlich drüberlaufen oder -fahren, ohne viel drüber nachzudenken. Aber für alle, die gern Leipzigs Stadtstruktur erkunden, lohnt sich ein zweiter Blick. Spaziergänger und Radfahrende können hier hervorragend innehalten – mit freiem Blick auf Wasser und Stadt.
Wer sich für Stadtentwicklung interessiert, sieht an der Brücke deutlich, wie sich Infrastruktur verändert – und wie modernisierte Verkehrswege aussehen können, die trotzdem Rücksicht auf Fußgänger und Radler nehmen. Für Familien ist die Brücke meist nur Teil eines Spaziergangs durch den Clara-Zetkin-Park oder entlang der Elster. Und für Fotografen ist sie durch ihre Form und das Spiel von Licht und Wasser ein spannendes Motiv.
Bereich | Preis |
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Überqueren der Brücke | kostenlos |
Zugang zur Uferpromenade | kostenlos |
Tipp: Nimm dir bei gutem Wetter einfach 10 Minuten Zeit, stell dein Rad ab und genieß den Blick flussabwärts – besonders am frühen Abend ein ruhiger Moment mitten in der Stadt.
Bereich | Öffnungszeiten |
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Brücke (Straße & Gehweg) | rund um die Uhr offen |
Uferwege (Zugang zum Wasser) | ganztägig, keine Sperrzeiten |
💡 Hinweis: Bei starkem Hochwasser kann es Einschränkungen am Elsterradweg geben – achte auf aktuelle Hinweise entlang der Strecke.
Die Könneritzbrücke ist kein „Highlight“, das man auf einer Liste abhakt, sondern ein fester Bestandteil des Leipziger Alltags. Gerade das macht sie interessant. Zwischen Schleußig und dem Clara-Zetkin-Park verbindet sie Wohnraum mit Freizeit, Stadtstruktur mit Natur. Und sie zeigt, dass auch funktionale Bauwerke ihren eigenen Charakter haben können – wenn man sich ein paar Minuten Zeit nimmt. Die Mischung aus Verkehr, Wasserblick und Stadtgeschichte macht die Brücke zu mehr als nur einem Übergang.
Ich bin Andreas Kirchner, Herausgeber des Leipzig Führers – einem Online-Portal rund um Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Kultur in Leipzig. Mit dem Leipzig Führer möchte ich allen, die diese vielseitige Stadt besuchen oder besser kennenlernen wollen, fundierte und übersichtlich aufbereitete Informationen an die Hand geben. Dabei lege ich besonderen Wert auf Aktualität, regionale Tiefe und eine verständliche Darstellung.